Die griechische Koloniestadt Himera, eine chalkidisch-dorische Mischkolonie, liegt knapp 50 km östlich von Palermo in einer grossen Bucht, zwischen den Flüssen Imera Settentrionale im Osten und Fiume Torto im Westen.
Himera wurde 240 Jahre vor seiner Zerstörung durch die Karthager im Jahre 409 v. Chr. – also 649 v. Chr. – gegründet (Diod. 13, 62, 4). Anders als die meisten griechischen Koloniestädte liegt die Stadt an der Nordküste Siziliens und ist auf den Handel im Tyrrhenischen Meer – mit den Phöniziern, den Griechen Süditaliens, den Etruskern – ausgerichtet. Durch ihre benachbarte Lage zu den karthagischen Niederlassungen Palermo und Solunt bildet sie – ähnlich wie das 628 v. Chr. gegründete Selinunt im Süden der Insel – einen weit vorgeschobenen griechischen Vorposten zum karthagischen Einflussgebiet im Westen der Insel. Himera war zweimal Schauplatz grosser historischer Schlachten gegen die Karthager (480 v. Chr. und 409 v. Chr.; Hdt. 7,165-167; Diod. 11, 20–22. 11, 59–62; Strab. 6, 2, 6), wobei sie 409 v. Chr. der karthagischen Offensive zum Opfer fiel (Selinunt sowie weitere Städte im Süden der Insel ereilte das gleiche Schicksal).
Das neue Himera-Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Direktion des Archäologischen Parkes von Himera nach einer Vorbereitungsphase im Jahre 2011 im März 2012 offiziell begonnen wurde, widmet sich einem Bereich der Kolonie, welcher in der bisherigen Geschichte bis auf zwei kleine Interventionen unerforscht geblieben ist, dem Piano del Tamburino.
Projektleitung:
Prof. Dr. Elena Mango in Zusammenarbeit mit dem Parco archeologico di Himera
Grabungsberichte Himera:
Vorberichte in Antike Kunst