Hier sieht man sie, die berühmtesten Skulpturen der griechischen und römischen Antike: die schaumgeborene Aphrodite, den mit den Schlangen ringenden trojanischen Priester Laokoon, die schöne Kleopatra, den mächtigen Augustus. Insgesamt umfasst die Antikensammlung gut 200 solcher Skulpturen. Allerdings sind es nicht die Originale, sondern originalgetreue Gipsabgüsse, die ihrerseits teilweise Kopien älterer Kunstwerke sind. Entstanden ist die Antikensammlung bereits 1806, als der Staat Bern die Skulpturen für den Zeichenunterricht bestellte. Später rümpfte man die Nase, war von diesen Gipsskulpturen die Rede. Erst vor gar nicht so langer Zeit erkannte man den Reiz der Abgüsse wieder. Das einmalige Erlebnis, Auge in Auge mit den antiken Göttern und Helden zu stehen, wird noch erhöht durch die kleine, aber feine Sammlung originaler antiker Kleinkunst, , die sich in unmittelbarer Nähe in der Mittelstrasse 43 befindet. Die Antikensammlung Bern dient insbesondere der Abteilung für die Archäologie des Mittelmeerraumes als Lehrsammlung für Seminare und (studentische) Projekte. Anhand zahlreicher Gipsabgüsse bedeutender Werke verschiedener Kulturräume und Epochen lernen Studierende in direkter Auseinandersetzung mit den Objekten, Kunstwerke zu beschreiben, zu datieren und in ihrem kulturellen Kontext zu deuten. Die Studiensammlung ausgewählter Originale erlaubt es ihnen zudem, Erfahrungen mit materialbasierten Arbeiten zu sammeln. Darüber hinaus erfährt die Antikensammlung regen Zuspruch als Veranstaltungsort für Zeichenkurse verschiedener Berner Mittel- und Hochschulen und als Veranstaltungsort für wechselnde Sonderausstellungen.