Institut für Archäologische Wissenschaften

Bern CoDA Lab

Studentische SPARQL-Projekte

Ausgangslage

Im HS19 und FS20 beschäftigte sich eine Gruppe Studierender unter der Leitung von Susanne Rutishauser und Mirco Brunner mit Geophysikalischen Prospektionsmethoden und Fragen der Digitalen Nachhaltigkeit in der Archäologie im Rahmen zweier Seminare und Feldkurse. Die Kurse wurden von der Universität Bern durch das Projekt "Förderung Innovative Lehre (FIL)" in Form von Personalpunkten unterstützt. Neben einem Geophysik-Wiki sind kleinere und grössere SPARQL-Projekte entstanden. Bei SPARQL handelt es sich um eine semantische Abfragesprache für Datenbanken. Als Datenbanken wurden für die studentischen Projekte WikidataOnline Coins of the Roman Empire (OCRE) und Nomisma genutzt. Die Studierenden wurden von Steve Mürset von der Forschungsstelle für Digitale Nachhaltigkeit ins Thema eingeführt und bei ihren Projekten unterstützt – vielen Dank an dieser Stelle an Steve!

Digitale Nachhaltigkeit

Digitale Nachhaltigkeit besagt, dass digitale Wissensgüter ressourcenschonend hergestellt, frei genutzt, kollaborativ weiterentwickelt und langfristig zugänglich gesichert werden. Ein Überblick über den aktuellen Stand der Forschung, Open Source Software und Open Data wurde von Matthias Stürmer, Leiter der Forschungsstelle Digitale Nachhaltigkeit gegeben.

 

Folgende Projekte sind entstanden

Silvana Hunger und Cynthia Marti haben Lage und Abfolge bedeutender neolithischer Fundorte mit Hilfe des Wikidata Query Services visualisiert. Dabei haben sie veraltete Datierungen in der Wikipedia aktualisiert wie auch fehlende Fundorte ergänzt und so über 100 neue Einträge in Wikidata erstellt. 

Fabrizio Bätscher hat sich mit hethitischen Felsreliefs in der Türkei auseinandergesetzt und dafür Wikidata mit Informationen von Hittite Monuments ergänzt.

Joël Heim und Sophia Marxer haben basierend auf Angaben aus dem Schweizer Steindenkmäler Inventar (SSDI) verschiedene Abfragen für Bern, Biel und Liechtenstein gemacht und zuvor Informationen aus dem SSDI in Wikidata eingetragen.

Roman Schmid hat die im Rahmen einer Grundübung erstellte Kombinationstabelle der häufigsten und datierungssignifikantesten Terra Sigillata-Gefässe als Ausgangslage genommen. Die Kombinationstabelle zeigt auf, welche Gefässformen zu welcher Zeit in Gebrauch waren. Die Daten dieser Tabelle wurden in Wikidata eingepflegt, um damit Abfragen über den Wikidata Query Service zu ermöglichen. Mit dieser Abfrage konnte visualisiert werden, welche Terra Sigillata-Gefässformen in welchen Fundkomplexen auftreten und, wie lange sie genutzt wurden. Vektorgrafiken der Gefässe wurden ebenfalls in Wikidata hinterlegt und können mit Hilfe des "Image grid" im Wikidata Query Service ebenfalls direkt eingesehen werden.

Jonas von Felten und Myriam Camenzind haben für das Projekt Pecunia Olet! Gewichtsveränderung von Denaren, Antoniniane und Sesterzen während der Kaiserzeit untersucht und dafür auf den SPARQL-Endpunkt von Nomisma zugegriffen. Ein Paper dazu ist in Vorbereitung.