In den Jahren 2004 bis 2011 unternahm der Archäologische Dienst des Kantons Bern über 30 Begehungen der Nordseite und zusammen mit der Walliser Kantonsarchäologie auch der Südseite des Schnidejochs. Zahlreiche weitere Funde aus Holz, Leder und Metall konnten geborgen und wissenschaftlich untersucht werden.
Einzigartige Funde
Zu den spektakulärsten Funden vom Schnidejoch zählt das Bogenfutteral aus Birkenrinde. Weiter stechen aus den rund 900 Funden ein Pfeilbogen, mehrere vollständige Pfeile und Fragmente einer Schale aus Ulmenholz hervor. Es handelt sich dabei um das älteste Holzgefäss der Schweiz. Weitere herausragende Funde sind ein bronzezeitliches Holzgefäss aus Birkenrinde, eine bronzezeitliche Gewandnadel sowie Bekleidung und Schuhe aus Leder. Das Besondere der Entdeckungen am Schnidejoch ist die gute Erhaltung und die grosse Zeitspanne des Fundmaterials. Nur wenige Fundstellen in Europa decken wie das Schnidejoch sämtliche Epochen von der Jungsteinzeit bis in das Mittelalter ab.
Publikationen
Albert Hafner, Schnidejoch und Lötschenpass. Archäologische Forschungen in den Berner Alpen.
2 Bände. Bern 2015. Insgesamt 524 Seiten mit 416 Abbildungen.
ISBN 978-3-907663-35-6
Medien
SRF Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 7.4.2017: 7000-jahre-so-lang-gibt-es-alphirten-im-berner-oberland
SWR2 Wissen: Gletscherarchäologie. Steinzeitfunde aus dem Eis.
Von Elisabeth Brückner, 24.11.2015
SWR2 Wissen: Die Eisdetektive. Gletscherarchäologie - eine Multimediareportage.
Multimediale Reportage, 24.11.2015
SRF 1 und Radio SRF 4 News: Albert Hafner - auf der Suche nach dem «Schweizer Ötzi»
Tagesgespräch, Gast von Susanne Brunner. 3.4.2014
Journal of Glacial Archaeology