Lehrgrabung
Die Fundstelle befindet sich im Hürntal, ca 6 km vom römischen Vicus von Sursee entfernt. Die ersten und letzten Ausgrabungen fanden bereits im Jahre 1837 statt. Damals wurden Teile der Mauerzüge freigelegt und dokumentiert, darunter auch ein hypokaustierter Raum. Ein zusammenhängender Grundriss konnte jedoch nicht erkannt werden.
Die Lage und mutmassliche Ausdehnung der römerzeitlichen Befunde lassen einen Gutshof vermuten. Dies konnte anhand geophysikalische Messungen (Dr. David Jordan und M.Sc. Marion Druez , Institut für Geowissenschaften, AG Archäogeophysik, Universität Mainz) die im Februar 2011 stattfanden, verifiziert werden.
Bei den bis jetzt geborgenen Funden (Lesefunde, Objekte, welche beim Pflügen zum Vorschein kamen, sowie Funde aus einem Prospektionsgang mit Metalldetektor durch R. Agola) handelt es sich vorab um gestempelte Ziegel und Münzen.
Auf der Lehrgrabung werden sich die Studierenden mit der archäologischen Feldarbeit auseinandersetzen. Dabei soll die sachgerechte Freilegung und Dokumentieren von Befunden, sowie die Bergung der vergesellschafteten Funde 1:1 durchgeführt werden.
Das weitere Vorgehen auf der Grabung wird durch die Interpretation und Deutung der Befunde vorgegeben.
Wissenschaftliche Fragestellungen zur Fundstelle stehen im Vordergrund. Von Interesse ist die Chronologie der Befunde und deren Verhältnis zum Vicus Sursee. Ferner wollen wir auch die Rolle des Gutshofes bei der Erschliessung des Hürntals untersuchen.
Die Lehrgrabung erfolgt in Kooperation mit der Kantonsarchäologie Luzern. Die Infrastruktur sowie zwei Grabungstechniker werden vom Kanton zur Verfügung gestellt, um ein optimales Umfeld für die Lehrgrabung zu gewährleisten.
Leitung:
Lic. Phil. Andrew Lawrence, Archäologie der Römischen Provinzen
Literatur:
G. Meyer, Buchs, eine Gemeinde im luzernischen Hürntal (Willisau 1996)
M. Wandeler, Luzern. Stadt und Land