Die ur- und frühgeschichtlichen Höhlen- und Einzelfunde von Felsberg

Archäologische Höhlenfunde am Calanda bei Felsberg GR. In Zusammenarbeit mit dem Archäologischen Dienst Graubünden

Auf dem Gemeindegebiet Felsberg am Calanda befinden sich zahlreiche natürliche Höhlen und Grotten. In den Jahren 1926-29 wurde ein grosser Teil dieser Höhlen vom Kreisförster Walo Burkart untersucht und ausgegraben. Alle untersuchten Höhlen brachten sowohl prähistorische Befunde wie auch dazugehörige Funde zum Vorschein. Es scheint, dass die Höhlen am Calanda immer wieder aufgesucht und zeitweise auch bewohnt worden sind.

Die ausgegrabenen Funde stammen aus dem Neolithikum, Bronzezeit, Hallstattzeit, Latènezeit, römischer Zeit sowie dem Mittelalter und der Neuzeit. 

Besonderes Interesse weckten die fünf Grabfunde in der „Unteren Tgilväderlishöhle“, welche man bis jetzt noch nicht zeitlich einordnen konnte. Ein grosser Teil der Funde wurde 1942 im Bündnerischen Monatsblatt sowie in zahlreichen kleinen Berichten im Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte erstmals dokumentiert und abgedruckt. Die Funde wurden dem Rätischen Museum Chur übergeben und sind zurzeit im Besitz des Archäologischen Dienstes Graubünden.

Für die laufende Auswertung dieser Strukturen und deren Funde wurde die Bearbeitung der Höhlenfunde vom Gebiet Felsberg dem Institut für Archäologische Wissenschaften, Abteilung Archäologie der Römischen Provinzen, anvertraut. Diese werden nun in Bern ausgewertet. Von den Skeletten werden möglicherweise noch 14C Proben genommen, um diese zeitlich genauer einordnen zu können.
Auch wurde die Untere und Obere Tgilväderlishöhle durch Martin Schreiber und Mirco Brunner neu vermessen. Ein exakter Plan der Höhlen wurde angefertigt. Die Funde und Befunde werden von Mirco Brunner unter der Leitung von Prof. Dr. Christa Ebnöther und Dr. Mathias Seifert ausgewertet.

Publikation:

Felsberg, 2013