Auf den Spuren des römischen Bestattungs- und Totenkults: Lehrgrabung 2012 im Gräberfeld der römischen Kleinstadt Sursee
Von der römischen Kleinstadt Sursee, die um die Mitte des 1. Jh. n.Chr. am Nordufer des Sempachersees erbaut wurde, sind bisher nur wenige Siedlungsreste bekannt, u.a. aber Teile eines Handwerk- und Gewerbequartiers sowie einer möglichen Schiffanlegestelle an der Sure.
Mit den Ausgrabungen, die seit 2011 im Vorfeld einer Grossüberbauung im Hofstetterfeld am südöstlichen Rand der heutigen Stadt Sursee durchgeführt werden, stiess die Kantonsarchäologie Luzern nun aber den Friedhof der damaligen Bevölkerung der Kleinstadt Sursees. Die gut zwei Dutzend Brandbestattungen aus dem späten 1. und 2. Jahrhundert nach Christus befanden sich - wie dies in römischer Zeit üblich war - ausserhalb der Siedlung entlang einer Ausfallstrasse.
Im FS 2012 haben Studierenden der Abteilung ARP im Rahmen eines Seminars einige der im Sommer 2011 von der Kantonsarchäologie freigelegten Gräber im Hinblick auf Fragen nach der Rekonstruktion des Bestattungs- und Totenkults in Zusammenarbeit mit der Anthropologin Dr. Sandra Loesch vom Rechtsmedizinischen Institut der Universität Bern analysiert. Dank dem Entgegenkommen der Kantonsarchäologie haben die Studierenden nun die Möglichkeit, mit den dabei gewonnenen Erkenntnissen und dem Wissen um Fragen, im August 2012 eine weitere Gruppe von Gräbern eigenständig archäologisch zu untersuchen und zu dokumentierten.
Leitung:
Prof. Dr. Christa Ebnöther