Durch die Anwendung verschiedener moderner Untersuchungsmethoden (Auswertung von Luft- und Satellitenbildern, systematisch durchgeführte Surveys, geophysikalische Prospektionen) konnte im Zuge der neuen Ausgrabungen seit 2006 bereits festgestellt werden, dass sich die Unterstadt des Sirkeli Höyük sich in mehrere räumlich voneinander getrennte Bereiche gliedert.
Südöstlich des Haupthügels erstreckt sich die von einer aufwendigen doppelten Stadtmauer umwallte südöstliche Unterstadt. Im Norden folgt ihre Grenze dem dicht daran vorbeifließenden Fluss Ceyhan, während die Ausdehnung nach Süden aufgrund der modernen Überbauung nicht mehr eindeutig fassbar ist. Eine 2013 an einem sich in der Geophysik abzeichnenden Stadttor angelegte Sondage erbrachte eine eisenzeitliche Nutzungsphase der Fortifikationen in diesem Bereich, doch bleibt das Entstehungsdatum dieser massiven Konstruktion noch fraglich.
Die nördliche Unterstadt liegt zwischen dem Fluss und dem nördlichen Rand des Haupthügels. Geophysikalische Prospektionen lassen hier einen mit einer starken Steinmauer befestigten Kanal sowie ein Werkstattviertel vermuten. Auf der gegenüberliegenden Seite des Wasserlaufs scheint zudem eine Vor- oder Zwillingsstadt zu liegen, die möglicherweise auch zur antiken Siedlung gehört haben könnte. 2006 konnte durch archäologische Arbeiten der Forschungsabteilung des Museums von Adana südwestlich der Oberstadt auch eine eisenzeitlich/hellenistisch datierbare Nekropole festgestellt werden, die den antiken Bewohnern des Sirkeli Höyük vermutlich als Bestattungsplatz diente.
Das Teilprojekt „Die Unterstadt des Sirkeli Höyük“ des SNF-Forschungsprojektes „Sirkeli Höyük – ein urbanes Zentrum am Puruna/Pyramos“ soll durch Surveys und gezielt angelegte Sondagen grundlegende Erkenntnisse zur Stratigraphie, Architektur sowie der funktionalen Glie-derung der Unterstadt des Sirkeli Höyük ergeben. Durch den Vergleich mit den aus der Erfor-schung des Haupthügels gewonnen Informationen wird es daher möglich sein, die Struktur und Entstehungsgeschichte dieses wichtigen Siedlungszentrums im Ebenen Kilikien auf verschiede-nen Ebenen umfassend zu rekonstruieren.
Projektleitung
Mirko Novák
Mitarbeiter
Alexander Sollee
Förderung
Wir bedanken uns bei der „Fritz Thyssen-Stiftung“ für die erhaltene Projektförderung und die Möglichkeit dieses Forschungsvorhaben durchführen zu können.