Die Protagonisten der Schülerstreitgespräche stammen aus dem Umfeld der Schule. Es handelt sich um ausgebildete Schreiber, Musiker oder Schüler und sie alle streiten sich darum, wer der bessere von beiden ist. Entschieden wird dies am Ende durch einen Schulmeister.
In den Frauenstreitgesprächen stehen sich ausschliesslich (namenlose) Vertreterinnen des weiblichen Geschlechtes gegenüber. In dem ihnen eigenen Soziolekt (Emesal) versuchen sie, sich gegenseitig mit wüsten Beschimpfungen zu übertrumpfen. Dass es auch hier darum geht, die bessere von beiden zu ermitteln, wird aus dem Urteil ersichtlich, das am Ende durch einen Richter gefällt werden kann.
Ziel des Projektes ist es, die Streitliteratur den Wissenschaften zugänglich zu machen. Hierfür werden ausgewählte Werke zum einen gelesen, bearbeitet und erstmals übersetzt. Parallel zu dieser Editionstätigkeit werden die Texte auch inhaltlich ausgewertet. Sie hatten in der Antike eine doppelte Funktion: Sie dienten einerseits in der Schreiberausbildung zur Förderung der Redefähigkeit und wurden anderseits im Rahmen von Feierlichkeiten zur Erheiterung des Königshofs aufgeführt. Deshalb verspricht eine Analyse der Texte Einsichten in die Anfänge von Rhetorik und Drama im Alten Orient.
Projektleitung
Catherine Mittermayer
Projektmitarbeiter
Manuel Ceccarelli
Sabine Ecklin
Sebastian Borkowski
Förderung
Das Projekt wird vom SNF gefördert.