Die lexikographische Erschliessung des Wortschatzes bleibt aber ein Desiderat. Aus diesem Grund wird in Zusammenarbeit mit Professor Walther Sallaberger (LMU München) ein „Sumerisches Glossar“ erarbeitet, das auf einer repräsentativen Auswahl von Texten aller Gattungen beruht. Während Sallaberger den Wortschatz von Rechts- und Verwaltungsurkunden aus der präsargonischen, sargonischen, Ur III-Zeit bearbeitet, steuert Attinger literarische Texte und Königsinschriften von präsargonischer bis altbabylonischer Zeit bei. Dazu wurde eine repräsentative Auswahl von (über sechstausend) Texten aus verschiedenen Fundorten getroffen, die vollständig unter Einschluss der Elemente sumerischer Namen aufgenommen werden. Die Auswahl umfasst die wichtigsten Fundorte (Nippur, Ur, Girsu, Umma, Adab usw.) ebenso wie unterschiedliche Textgattungen (neben administrativen Texten auch Rechtsurkunden, Briefe). Die seit den späten 1990er Jahren aufgebauten Datenbaken umfassen neben dem für das Glossar vollständige exzerpierten Basiscorupus noch wichtige Referenztexte als Ergänzung:
- Literarische Texte und Königsinschriften: Basiscorpus: ca. 12'000 Zeilen/Sätze; Ergänzungstexte: ca. 27'000 Zeilen/Sätze
- Rechts- und Verwaltungsurkunden: Basiskorpus: ca. 6600 Urkunden; Ergänzungstexte: ca. 3450 Urkunden
Das Glossar basiert auf einem beschränkten Corpus, das eine Auswahl von wichtigen Texten aller Genres von der altsumerischen bis zur altbabylonscihen Periode (Mitte 3. bis Mitte 2. Jt.) darstellt. Eine vorläufige Wortliste, die Grundlage für ein handwörterbuch des Sumerischen, sollim Laufe des kommenden Jahre abgeschlossen und für die Diskussion in der Fachwelt bereitgestellt werden.
Projektträger & Kontakt
Pascal Attinger
Projektpartner
Walther Sallaberger, LMU München
Förderung
1999-2005: Schweizer Nationalfonds
2003-2011: Deutsche Forschungsgemeinschaft