Das Forschungsprojekt widmet sich dem Siedlungskomplex von Togolok im Süden Turkmenistans, der aus etwa 30 Stätten unterschiedlicher Größe besteht und damit einer der größten und wichtigsten Orte der so genannten Großen Ḫōrasān-Zivilisation (auch bekannt als Baktria-Margiana Archaeological Complex oder Oxus-Zivilisation) in Zentralasien ist. Der Ort war von etwa 2300 bis 1700 v. Chr. besiedelt. Die jüngsten Siedlungsspuren deuten auf eine gleichzeitige Nutzung des Ortes durch aus dem Norden eingewandernden Nomaden hin und versprechen damit Aufschluss über das Ende der Großen Ḫōrasān-Zivilisation.
Der Ort ist seit den Arbeiten von V.I. Sarianidi bekannt, der ummauerte Anlagen bei Togolok 21 und im Togolok 1 Süd vollständig freigelegt hatte. Außerdem legte er eine Tiefensondierung auf dem Haupthügel von Togolok 1 an. Die 2014 von B. Cerasetti begonnenen Ausgrabungen haben bereits wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel von sesshaften und nomadischen Bevölkerungsgruppen am Ende der Bronzezeit geliefert.
Das neu ins Leben gerufene italienisch-schweizerische Kooperationsprojekt verfolgt folgende Ziele:
- Analyse der Struktur des Siedlungsclusters: urbane Agglomeration zeitgenössischer Fundplätze oder wechselnder Schwerpunkt von sich in relativ kurzen Abständen verschiebenden Städten?
- Chronologie des Fundplatzes und der gesamten Groß-Ḫōrasān-Kultur sowie Rekonstruktion einer detaillierten Keramikentwicklung auf der Basis einer feinstratigraphischen Sequenz, die durch C14-Daten untermauert wird.
- Architektur: Großflächige Untersuchung von architektonischen Merkmalen.
- Zusammenleben von sesshafter Bevölkerung und Hirtennomaden in der Spätbronzezeit
Projektleitung
Dr. Barbara Cerasetti (Freie Universität Berlin, ISMEO)
Prof. Dr. Mirko Novák (Universität Bern)
Partner
Togolok Archaeological Project
Förderung
Gesellschaft zur Erforschung EurAsiens